Wie viel Uhr ist es – überall?

Uhrenkomplikationen sind leicht in der Handhabung, schwierig in der Herstellung – die Weltzeituhr ist ein Paradebeispiel für Komfort, hinter dem viel Kopfzerbrechen steckt, das schließlich von Erfolg gekrönt wird.

Es ist schon ein starkes Stück, ein mechanisches Instrument zu bauen, das es auf 41 mm Durchmesser schafft, die Ortszeiten aller 24 Zeitzonen der Erde anzuzeigen. Wer so ein Instrument gebaut hat? Patek Philippe. Am Beispiel des 5935A Weltzeit-Chronographen zeigt die Genfer Uhrenmanufaktur, wie es geht.

Die Zeitzone, deren Ortsname bei 12 Uhr steht, ist die aktuelle Ortszeit, die groß angezeigt wird. Wer in eine andere Zeitzone reist und diese auswählen möchte, braucht nur den Wahldrücker bei 10 Uhr so oft zu betätigen, bis der stellvertretende Ort für die erwünschte Zeitzone bei 12 Uhr steht.

Und während dieser Einstellung passieren gleichzeitig automatisch drei andere Dinge: Der Stundenzeiger rückt im Uhrzeigersinn vor, die Orts- und 24-Stunden-Scheibe gegen den Uhrzeigersinn zurück. Dieses Zusammenspiel sorgt dafür, dass die Uhrzeiten aller anderen Zeitzonen mit umgestellt werden und jederzeit korrekt und einfach ablesbar sind.

Das Wort „kompliziert“ kann in der Tat auch positiv konnotiert sein. Patek Philippe nennt sogar eine ganze Kollektion so. Das bedeutet nicht, dass die Modelle schwierig in der Handhabung sind, sondern dass sie besondere Komplikationen haben. Als Komplikation bezeichnet man jede besondere Funktion, die eine mechanische Uhr über die gemeinhin als üblich angesehene Anzeige von Datum und Uhrzeit noch hat. So zum Beispiel ein Jahreskalender, die Anzeige zweiter Zeitzonen – oder eben aller Zeitzonen.

Für Patek Philippe sind Komplikationen dieser Art ein bewusstes Sich-auf-die-Probe-Stellen, eine Prüfung der eigenen uhrmacherischen Fertigkeiten. Wohl deswegen umfasst die Kollektion „Komplizierte Uhren“ aus dem Schweizer Unternehmen schon über 30 Modelle.